8. Sommerrhythmus und alte Geschichten von der Ziegenhirtin Irini

30.Juli 2020

Der letzte Tag im Juli, wie war der Juli eigentlich?

Er war schön, immer ein frischer Wind, so dass man abends ein Jacke mitnahm. Nur mittags war es sehr warm, aber da ist Siesta.

Wir haben den Sommerrhythmus eingeführt. Früh einen griechischen Kaffee und ein Margaritabrot mit selbstgemachter Honigmelonen-Marmelade. Dann schau ich mal, was im Garten so wächst oder nicht mehr wächst oder demnächst wachsen könnte. Und ich muss Paule zum hundertsten Mal vom Mangoldbeet verscheuchen, der dort ein Loch schaufelt weil er glaubt, da sei seine Toilette.

Dann ist es irgendwann Zeit schwimmen zu gehen, zwanzig Minuten den Weg bergab. Im Hafen an der Mole die Fischer mit ihren Netzen. Nach und nach kommen ein paar vereinzelte Badegäste und haben erst mal zu tun ihren Platz einzurichten. Schirm, Stuhl, Matten, Kühltasche und Handtücher. Das Meer ist eine Wonne, das Wasser genau richtig, nicht zu warm nicht zu kalt und glasklar. Mal sehen, ob die Fische wieder alle da sind. Und der Krebs. Ein bisschen genießen wir noch den Strand in der Morgensonne und dann geht es mit dem Bus um elf zurück in die Chora. Dann ist es schon ziemlich heiß, genau richtig, um am Computer zu arbeiten. Oder sich mit Noten zu beschäftigen. Der schöne alte Ventilator schnurrt fleißig. Wir fanden ihn im Sperrmüll, Stefan hat ihn repariert und nun ist es ein Schmuckstück aus den siebziger Jahren.

Mittag kochen und Mittag essen, Siesta genießen, Spaziergang im Abendlicht und später Musik machen und Bier trinken und später nach zehn mal durch das Dorf schlendern, die kreischenden Kinder hört man schon von Weitem und die Musik aus dem Armenaki auch. Vielleicht bleiben wir irgendwo hängen, das weiß man vorher nie.

 

10.August 2020

Es ist August. Das erste mal sind wir Griechenland zu dieser Zeit. Dachten wir doch, es ist zu voll, zu teuer, zu heiß. Nicht das Anafi, was wir lieben. Dachten wir. Aber dieses Jahr ist alles anders, wir haben Corona. Da ist es nicht so voll wie sonst im August, wo sich angeblich hunderte von Menschen auf dem Dorfplatz tummeln. Mitte August waren es vielleicht mal fünfzig, mehr nicht. Da sitzt beim Bäcker der Bäckersohn auf dem Stuhl und schaut dem Treiben zu, auf der Bank vor der alten Schule sitzen wie früher die Einheimnischen und plaudern und freuen sich, hübsche Frauen anzusehen. Im Sokaki sind nun auch fast alle Tische besetzt, meist alles junge Griechen, ein paar Anafioten auch, meistens immer die selben.

Wenn es nicht so voll ist und wir einen freien Tisch sehen, der genügend Abstand hat, setzen auch wir uns, essen eine Kleinigkeit, trinken ein Mamos-Bier und schauen ebenfalls dem Treiben zu. Das ist hier so der kulturelle Höhepunkt für uns. Im Steki spielen immer noch all abendlich die drei Jungs, manchmal auch drei Mädels, die eine hat ein Akkordeon, aber der Laden ist uns zu voll, zu laut, man hört so oder so nicht viel von der Musik. Und Abstand ist nicht.

 

18. August 2020

Wir haben auch im August unseren Sommerrhythmus, immer noch gehen wir jeden Morgen nach neun Uhr hinunter zum Hafen, immer noch kommt die blonde Frau mit der großen Tasche und ihrem blauem Handtuch, immer noch legt sich das ältere Pärchen auf die zwei bereitgestellten Liegen und lässt es sich gut gehen. Ab und zu ist jemand neues hier. Ein Papa mit seinen drei Kindern kommt jetzt täglich, und eine Dame mit einem blumigen Sommerkleid und ihrem Mann mit den grauen Haaren und einem aus Hippizeiten übrig gebliebenen Zopf. Sie gehen fast jeden Tag wie wir den Weg zu Fuß hinunter, fast zur gleichen Zeit und immer fährt die Blumendame mit uns allein im Bus zurück. Irgendwann fingen wir auch an, uns freundlich zu grüßen und zu unterhalten. Einmal kam sie nicht, da sah man nur ihren Mann mit seinem Schnorchel im Wasser. Es war der 15. August, da war sie dann wohl in der Kirche. Maria Himmelfahrt. Dieser Tag ist in Griechenland der größte Tag. Allerorts wird gefeiert, getanzt, gespeist. Dieses Jahr ist alles anders. Da hörte man nur die Kirchenglocken am Vorabend und in der Früh.

Takis aber hat an diesem Tag seinen Namenstag. Er heißt eigentlich Panagiotis. Und der Kosename war Panagiotakis, daraus wurde dann Takis. Am 15. August hat die Panagia, das ist die Gottesmutter, Namenstag, das gilt dann natürlich auch für die männliche Form.

Lasst uns Musik machen in meinem kleinen Hof, sagte er uns. Bier und Raki trinken und Fleischspieße essen. So war es dann auch, Domenique und Francoise vom Megas Potamos kamen und Olga aus Spinalonga hütete den Laden.

Kurz vor Mitternacht kam Takis Vater herunter, holte einen Stuhl, setzte sich zu uns und sang ein paar Lieder, das war alles sehr schön. Es gab auch ein paar Zaungäste, aber das war es dann auch.

Der 15. August lief fast spurlos an uns vorbei. Aber irgendwann werden wir da sein und erleben, wie die Griechen ihn richtig feiern.

 

Zur Zeit gibt es sechs Fähren in der Woche. Und jedes mal steigen viele Leute aus, viele Griechen kommen mit ihren Autos. Manchmal schauen wir zu, wenn die Fähre anlegt und staunen, wie viele Fahrzeuge aus dem Bauch kommen.

Der Parkplatz ist voll und die Ringstraßen zugeparkt. Aber auch nicht übermäßig. Alles im grünen Bereich. Auf den größeren Inseln gibt es vereinzelt Corona Fälle, da sind dann gleich neue Maßnahmen angesagt, die Bars und Restaurants müssen Mitternacht schließen. Und Verschärfung der Maskenpflicht. In vielen Gebieten wo es ein paar Fälle gibt, Masken auch im Freien! Wie kurios ist das denn. Wo überall der Wind um die Ecken pfeift, soll man seinen eigenen Atem zigmal wieder einatmen. Damit die Maske so richtig schön durchfeuchtet ist und demzufolge der ideale Aerosolaufsauger. Wenn man mit dieser gleichen Maske in den Bus steigt, ist man nachweislich noch gefährdeter. Ich kann es nicht glauben!

Ich sah Bilder von Leuten irgendwo in Griechenland am Strand mit Maske. Am Strand, der absolut nicht überfüllt war, denn es sind ja wenig Touristen da. Was glauben die denn, was so eine Maske am windigem Strand bewirkt? Außer, dass die Urlauber auf andere Inseln fahren, wo es diesen Quatsch noch nicht gibt. Und dazu gehört Anafi. Und sie kommen...fahren fröhlich an Santorin, Mykonos und Ios vorbei und rauf auf die coronafreie Insel, wo die drei Bars die ganze Nacht geöffnet haben. Bis früh um acht... Der Polizist ist ja einer von uns, er sieht und hört nichts, und der Bürgermeister steht ratlos mit einer Maske in der Gasse und redet mit Leuten und nebenan stehen die Leute mit ihrem Bier in der Hand, dicht gedrängt in der neuesten Szenebar und kümmern sich einen Dreck darum, dass es in Restaurants und Bars nur mit Sitzplätzen und Abstand erlaubt ist. Anafi gilt in dieser Zeit als gesetzlos.

Neulich waren wir im Sokaki auf ein Bier und sahen wiedermal dem Treiben zu. An einem Tisch saß eine Familie und drei hatten eine Maske auf. Sie kamen vermutlich gerade erst auf Anafi an. Hier ist es ja nicht erforderlich im Freien eine Maske zu tragen. Aber gut, vielleicht haben sie besondere Angst oder sind besonders bedacht darauf, andere zu schützen. Nur saßen sie an einem Tisch, der überhaupt keinen Nachbartisch hatte. Also konnte man auch niemanden schützen. Gut. Dann kam das Bier. Und sie zogen sich die Maske zum Trinken hinunter, und bei Zweien blieb sie auch unterm Kinn, aber der eine Mann war besonders rücksichtsvoll, er zog sie dann immer wieder hoch, fasste mit seinen Händen, mit denen er gerade die Bierflasche und das Glas (was aus der Küche kam, wo keiner eine Maske trägt) angefasst hatte, und zog sie sich wieder hoch. Die Hand berührte die Maske in Mundhöhe. Die andere Frau zog sich dann auch wieder die Maske hoch, aber die Nase ließ sie frei, um besser zu atmen, es war ja schön windig. Irgendwann kam ein gemeinsamer Salat, alle aßen vom selben Teller und die Masken hingen am Kinn, damit das Öl und der Fetakäse sich munter darin verfängt. Dann braucht man keinen Sabberlatz mehr, wie praktisch. Aber man zeigt Mitgefühl für die Menschen ringsherum, die das alle natürlich Null interessiert. Der Mann zog sich nach jedem zweiten Bissen die Maske wieder über die Nase und seine Frau tat ihm nach, aber nur noch sporadisch.

Dann kam der Gyros. Er ist ja nicht so leicht zu essen, das kennt man ja, da fällt immer mal was daneben usw. Also wieder Maske unters Kinn als Sabberlätzchen und zugebissen. Ess-Pause, Maske wieder hoch mit den fettigen Fingern. Stolz in die Runde schauend. Wir die Rücksichtsvollen. Später trat die Serviererin an sie heran mit der Rechnung, die Frau mit Maske fragte etwas und die Serviererin verstand es nicht, beugte sich zu ihr herunter, da zog die Frau die Maske unters Kinn und fragte nochmal. Nun verstand sie scheinbar. Aber wenn die Frau den Virus unwissentlich hätte und die Maske zum Schutz anderer trägt, spätestens jetzt wäre die Serviererin infiziert.

Wir haben uns dieses Inszenierung mindesten eine Stunde angeschaut und waren völlig sprachlos.

 

20. August 2020

Und immer wieder der Sommerrhythmus. Dazu ist ja ein Rhythmus da. Oder?

Das Schnorcheln jeden Morgen ist schön, das Meer hat die ideale Temperatur.

Das Wasser glasklar, ich tauche zum Felsen, da wo immer der Kormoran sitzt. Aber heute ist er nicht da. Dafür eine rosarote Qualle, sie berührt mich mit ihren Nesselfäden und es brennt. Unter Wasser befindet man sich in einer anderen Welt, weitab von allem, fast wie fliegen oder schweben in einem Traum. Man ist eins mit den Fischschwärmen und den Pflanzen, die hin und her schwanken. Das Licht hier unten ist geheimnisvoll.

Aber meistens tauchen wir an der neuen Mole entlang, dort waren an dem großen Stein vor drei Wochen die kleinen Fische geschlüpft. Immer wenn ich dort vorbei schwimme, kann ich zwischen ihnen durchtauchen, sie schwimmen nicht weg, ich glaub, sie kennen mich schon. Inzwischen sind sie gewachsen und noch immer klein aber nicht mehr winzig, und umschwärmen mich, als wären wir Freunde. Und da ist dann noch der Krebs, der aber ist so was von scheu, wenn ich komme, hüpft er seitlich fix davon, also dieses Unter-Wasser-Hüpfen eben.

Hier sehen wir auch den Kormoran, mit seinem anderen Kormoran. Ob es ein Pärchen ist, wissen wir nicht, nur das es zwei sind. Sie schwimmen gerne im neuen Hafenbecken, weil dort die Fischer sind und da gibt es dann immer Frühstück. Wenn der eine mich sieht, schaut er ganz hastig hin und her, schwimmt auf mich zu und kurz vor mir taucht er in die Tiefe, knapp unter mir durch. Will er mir Angst machen oder macht er sich einen Spaß? Gestern haben wir einen Rochen gesehen, wie er ganz dicht am Sandboden vor sich her schwamm und als er uns bemerkte, war er still und der Sand legte sich über ihm ab, so wird sich hier getarnt.

26.August 2020

Es wird langsam leerer auf der Insel. Man sieht es Abends auf dem Dorfplatz, einige Tische im Sokaki sind frei, das will schon was heißen im August. Am nächsten Sonntag, sagt Kalamiotissa, fahren alle, dann ist hier wieder ruhig. Und dann kommt der Winter. So einfach ist das.

Unser Kater Paule wächst und bewacht Haus und Garten und spielt am liebsten mit unseren Füssen. Niki ist immer noch weg. Sie ist eifersüchtig und hat ihrem Sohn erst mal das Revier überlassen. Nun sitzt Paule wie einst Niki auf der Verandamauer und hält Ausschau. Nun geht er wie sie einst mit uns spazieren, wenn es dämmert.

Es gibt nicht so viel zu berichten, die Insel hat einen anderen Charakter im Sommer. Geprägt von den vielen meist griechischen Touristen, die Anafi nicht als das sehen was es eigentlich für uns ist. Aber auch geprägt von vielen Athenern, die ihre Wurzeln hier haben und immer im August ihre Häuser hier bewohnen, die ansonsten die ganzen Monate leer stehen und man staunt, wo überall am Abend Licht hinter den Fenstern brennt. Dachte man die Häuser schon verlassen. Und geprägt von den Anafioten, die im Sommer zu tun haben und sich freuen, wenn der Trubel nachlässt. Ab September kommen dann die Anafi- Liebhaber, viele kennt man inzwischen, hat sich angefreundet und wartet aufeinander. Dann wird es gemütlich.

Und dann gehen wir auch wieder auf Wanderschaft, zur Höhle am Vigla, vorbei an dem Ziegenstall von der Ziegenhirtin Irini. Wenn wir Glück haben, werden wir sie dort sehen. Und die Ziegen werden auf dem Felsen stehen, die Berge im Dunst.

Manchmal ist sie auch mit ihren Ziegen im Bergtal Lakkous. Dort hat ihr Sohn Georgos einen Olivenhain angebaut. Er ist vor ein paar Jahren aus Athen wieder nach Anafi zurückgekehrt. Weil es dort keine Arbeit mehr gab. Das ist eine Bereicherung für die Insel, die Athen-Rückkehrer, die hier Land fruchtbar machen. Schuld ist die Krise.

Irini muss schon über achtzig Jahre alt sein, ich habe sie mal gefragt, aber sie konnte es nicht genau sagen. Sie erzählt gerne von früher, Geschichten von ihrer Familie, vom Hunger, vom Leid, von den Freuden und von Ihren Geburten. Geschichten, die unvergessen bleiben. Sie erzählte uns von der Arbeit mit den Ziegen von denen es früher viel mehr gab. Auch gab es viele Weinfelder und viele Bäume. Heute ist alles verbrannt oder abgeholzt, oder es war einfach zu trocken über die Jahre. Sie waren zehn Kinder. Im Krieg nahm man ihnen die Tiere weg und die Vorräte. Auch erzählte sie, dass es damals, als sie noch klein war, zweihundert Kinder in der Schule gab und nur einen Lehrer, den Mastrogiannis. Es gab sechs Klassen. Jetzt gibt es vielleicht zwanzig Schulkinder und mindestens zehn Lehrer.

Das letzte Mal sahen wir Irini am Kräuterweg, Äste sammeln. Sie band diese bedächtig mit einer Schnur zusammen und trug sie auf dem Rücken hoch zum Stall. Als sie wiederkam um das nächste Geäst zu holen, gingen wir hinunter und sammelten auch Äste. Und Stefan trug ihr die Bündel hoch. Sie tippelte immer hinter ihm her, in der Hand die Schnur haltend, das war wirklich herrlich anzusehen. Sie erzählte uns, dass sie mit den Ästen den Ziegenstall auslegt, damit die Ziegen nicht im Schlamm liegen. Aber da müssten wir noch viel mehr sammeln. Wir hatten ja Zeit. Sie erzählte uns auch, dass bald geschlachtet wird, da unten unter dem Olivenbaum. Das macht ihr Sohn.

Noch vor Sonnenuntergang treibt sie immer mit einem lauten „hooha“ die Ziegen von den Bergen, hinunter auf den Weg der zum Stall führt. Dann treibt sie die Ziegen rein ins Gehege, jasshau jasshau..., Steine werfend, damit auch die letzten vom Weg abgekommenden Tiere es begreifen. Sie will noch ein paar Ziegen melken, rennt ihnen mit dem Eimerchen hinterher, sie hauen aber immer ab. Irini flitzt mit ihren achtzig oder mehr Jahren über Stock und Stein, den Stock schwingend. Sie hat immer zu tun, räumt hier und da noch etwas weg. Der Hund muss in den Stall und sie melkt fix nochmal zwei Ziegen, Milch für den Hund. Zum Sonnenuntergang tippelt sie den Trampelpfad zurück in die Chora, als wäre sie selbst eine Bergziege, jeden Stein, jeden Felsen scheint sie zu kennen.

Irgendwann aßen wir dann bei Agapia Ziegenfleisch und erfuhren das sie drei Ziegen von Irini gekauft hatte.

30. August 2020

Der August neigt sich dem Ende zu. Und es war schön hier zu sein. Der erste Sommer auf Anafi, der erste Sommer in Griechenland. Seit gestern ist es sehr warm, kein Wind und über 30 Grad.

Gestern wären wir auch von unserem Berlin-Sommer zurückgekommen. Die letzten zwei Jahre war es immer so, dass wir das Zimmer geräumt haben, da es im Juli und August vermietet wird, weil da verdienen die Griechen nun mal ihr Geld. Und das war ja unsere Abmachung von Anfang an und deshalb haben wir eine geringe Miete. Wir hatten also in der zweiten Junihälfte angefangen, einzupacken, alles in Kisten und dann auf den Hängeböden der anderen Zimmer verteilt. Ja das ging alles, aber es war trotzdem wie ein Umzug jedes mal. Jeder Nagel, an dem ich ein Bild aufgehängt hatte, musste am Ende auch raus und das Loch überstrichen werden. Die ganzen Geräte deinstalliert werden. Alles musste so aussehen wie vorher. Wir haben jeden Tag ein bisschen gemacht und deshalb war es nicht so anstrengend.

Aber in diesem Jahr kam Corona und alles war anders, wir blieben hier. Ich habe schon in den ersten Blogs beschrieben warum. Aber kann man sich ja auch denken. Die Angst, nicht mehr zurückzukommen. Und Popi sagte es immer wieder, bitte bleibt hier. Damals wusste keiner wie es weiter gehen wird. Ja das war auch gut und so haben wir den Corona-Grosstadt-Wahnsinn nicht erleben müssen. Zurück wären wir gekommen, das wissen wir jetzt, aber ständig diese Ungewissheit...

 

Neulich stand ich unten an der Straße um zu sehen, wie viele Leute mit der Fähre ankommen. Unsere Vermieter kamen mit ihrem Moped an mir vorbei, hielten an und fragten, na wie gefällt es euch im Sommer hier, und ich sage, super und sie sagten, na dann müsst ihr doch nicht mehr so lange wegfahren und bleibt hier wohnen. Auch im Sommer. Jippii...!!, nicht mehr das Zimmer für acht Wochen räumen! Und wir können nach Berlin fahren wann wir wollen und so lange wie wir wollen. Natürlich ist es ein großes Plus, dass Stefan alles repariert, Mattheus oder Popi brauchen nur Bescheid sagen, und Stefan repariert oder improvisiert, naja, manchmal geht es auch nicht mehr, dann hebt er aber die Ersatzteile auf. Stefan hat mehrere Kisten mit Werkzeug hier. Und wird überall der „Mastoras“ (Meister) genannt, weil er alles kann. Auf ihn will man natürlich im Sommer ungern verzichten. Wie schön sich alles fügt. 

Am Hafen

Weg zum Strand und zurück mit dem Bus. Und die Blumendame. Wäsche an der Haltstelle.

Abends im Dorf

Die Ziegenhirtin Irini und Stefan trägt das Bündel

Abendspaziergang